Herbstliche Gefahr: Wie man Wildunfälle am besten vermeidet

13.10.2022

Die Tage werden kürzer, das Wetter präsentiert sich unbeständiger und gleichzeitig steigt auch wieder die Gefahr von Wildunfällen auf Österreichs Straßen. Denn im Herbst ist der Wildwechsel erfahrungsgemäß besonders rege. Jährlich ereignen sich hierzulande mindestens 80.000 Kollisionen mit Wildbeteiligung. Oft sind Unachtsamkeit und mangelndes Wissen die Auslöser für den folgenschweren Aufprall. Wie sich Lenker (und ihre Beifahrer) verhalten sollten und Wildunfälle dadurch im besten Fall verhindern, darüber informiert das Transporter-Sharing Start-up 123-Transporter gemeinsam mit JAGD ÖSTERREICH.

Der Herbst ist ins Land gezogen und damit herrscht auch wieder erhöhte Unfallgefahr im Straßenverkehr – denn nasse Fahrbahnen, Nebel und andere Begleitumstände werden für Autofahrer oft zum Problem. Dazu ist auch mit vermehrtem Wildwechsel zu rechnen. „Durch die Zeitumstellung Ende Oktober verlagert sich die Hauptverkehrszeit in die Stunden der Dämmerung beziehungsweise Dunkelheit. Genau in diesen Zeiten sind Wildtiere sehr aktiv“, erklärt Jörg Binder, Geschäftsführer von JAGD ÖSTERREICH. Umso wichtiger ist es daher, die vorgeschriebenen Tempolimits einzuhalten und die Fahrweise den Wetterbedingungen anzupassen. „Besondere Vorsicht ist bei Landstraßen zwischen Feldern und Waldrändern in der Dämmerung geboten. Zum einen sind dies besonders attraktive Wildlebensräume, zum anderen bedeuten besonders im Herbst Feuchtigkeit und Laub erhöhte Rutschgefahr, was den Bremsweg verlängert“, weiß Binder. Ist man mit einem Fahrzeug unterwegs, mit dem man wenig bis gar keine Routine hat, gewinnt umsichtiges Fahren noch einmal an Bedeutung. „Gerade mit einem Van, der ja um einiges länger ist als ein PKW, fahren die meisten Menschen nicht alle Tage und müssen daher erst einmal ein Fahrgefühl dafür entwickeln“, so Matthias Pajek, Geschäftsführer des digitalen Transporter-Sharing Start-ups 123-Transporter.

Der linke Straßenrand wird oft vergessen

Vorausschauend zu fahren und Hinweisschilder ernst zu nehmen, die auf potenziellen Wildwechsel aufmerksam machen, lernt man bereits in der Fahrschule. Dennoch wird die Gefahr immer wieder auf die leichte Schulter genommen und zum Leichtsinn gesellt sich noch ein weiterer gängiger Fehler. „Viele Autolenker ‚scannen‘ vorrangig den rechten Straßenrand – Wildtiere können aber von beiden Seiten die Straße queren und meist sind es mehrere Wildtiere, die hintereinander laufen“, informiert Binder. Wer also beispielsweise bereits ein Reh gesichtet hat, der sollte davon ausgehen, dass es nicht alleine unterwegs ist.

Vorsicht bei Wildschweinen

Laut Binder passieren die häufigsten Unfälle mit Rehwild und Hasen. Sehr gefährlich für den Menschen werde es aber bei Unfällen mit Hirschen oder Wildschweinen aufgrund deren Körpergewicht. „Wird ein Wildschwein von rund 80 kg mit 50 km/h erfasst, wirken zwei Tonnen auf das Fahrzeug“, macht der Experte deutlich und rät in zweierlei Hinsicht zur Vorsicht. Zum einen natürlich beim Aufprall selbst, zum anderen könnten verletzte Wildschweine sehr aggressiv sein, so Binder.

Was passieren muss, wenn’s passiert ist

Trotz aller Vorsicht lassen sich Wildunfälle manchmal nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, ruhig zu bleiben und sich gerade in der Ausnahmesituation richtig zu verhalten. Was zu tun ist, weiß Experte Binder: „Nach Absicherung der Gefahrenstelle ist der Schaden und die beteiligte Wildart unbedingt der Polizei oder dem örtlichen Aufsichtsjäger zu melden, da eine Nichtmeldung strafbar ist. Außerdem darf ein verunfalltes Tier nicht mitgenommen werden, da es beim Transport mehr leiden würde als in seiner gewohnten Umgebung.“ Um nicht nur das Tier, sondern auch sich selbst zu schützen, sollte man im Falle einer Kollision das Tier laut Binder auch niemals angreifen. Bedingt durch die Stresssituation könnten sie sehr aggressiv reagieren, verletzte Wildtiere auch potenziell Krankheitserreger übertragen. Hat man als Lenker eines gemieteten Sharing-Vans von 123-Transporter einen Wildunfall, „muss der Schaden zusätzlich unserem Team gemeldet werden, um unser Versicherungs-Schutzpaket nicht zu verlieren“, informiert Geschäftsführer Pajek.